Kapitel 1 - Zirkus

"Ja schon...auch wenn die Kleider etwas...seltsam sind", meitne Pip und ihr fiel wieder ein, dass der Rock eigentlich viel zu kurz war und das Dekolete viel zu tief. Errötend sah sie weg und musterte das Bett.

"Besser als garnichts zum anziehen.." meinte Vincent und bemerkte, wie Pippa sich für das Dekolleté schämte. "ich weiß zwa nicht was du hast, aber wenn du es schrecklich findest, dann hätte ich hier eine Kleine Abhilfe.." er kramte kurz in seinem chrank und zog ein Tuch raus. "Bind es dir doch um die Schultern, es verdeckt auch was.

Pip schlcukte. "Ähm...danke..", meinte sie. //Peinlich ;_;//

So unbemerkt wie es nur ging schlich Annabelle aus ihrem ersten Waggon mit ihrer Teekanne bewaffnet in den 2. Alles in der Hoffnung, dass sie niemand sehn würde.

James hatte derweil die Augen auf die unwirtliche Gegend gerichtet - würde ein Werwolf oder sonst etwas hervorspringen würde er Annabelle mit allen Mitteln verteidigen.

"Sie wird sich nie einfügen", murmelte Gemma als sie aus dem Fenster sah und Annabelle sah. Der Direktor stand auf und zog sich an.
"Das macht nichts solange wir sie hier behalten können. In einem jahr ist sie verschwunden."
Gem lächelte bei dem Gedanken daran.

"Gern geschehen.." grinste Vincent und sah dabei in ihre strahlend silbernen Augen. "Deine Augenfarbe ist erstaunlich.." meinte er und lächelte leicht.

"Deine auch", erwiderte Pip und starrte zurück in die schwarzen Augen. Ihr gesicht spiegelte sich darin.

"Wirklich? Sie sind eben schwarz...so besonders ist das nicht, im Gegenteil, es wirkt fast schon menschlich, gehört aber zu den Erkennungszeichen eines Dämons.."

"Ich hab noch nie so dunkle Augen gesehen", gestand Pip und setzte sich auf Vicents Bett.

"Puuuuh!" Annabelle atmete erstmal tief ein. Um keinen unnötigen Laut zu machen hatte sie die Luft während ihrer Schleicherei angehalten. Hier im Kochwaggon war alles was sie brauchte: die Teeblätter, die Teekanne, hochwertiges Teegeschirr, Teegebäck, ein gemütlicher Tisch und die dazugehörigen Stühle.....

"Wo ist hier denn das Wasser.....??" rief sie erschrocken. Der Direktor erwartete doch nicht etwa von ihr, dass sie selber Wasser schleppen musste????

"Hm..es kann schon sein dass wir schwärzere Augen haben als die Menschen, irgendetwas muss es ja geben, was uns einzigartig macht. " Vincent ließ sich auf einen Stuhl neben seinem kleinen Tischchen fallen.

"Es gibt bestimmt noch mehr was dich einzigartiges macht", meinte Pip und lächelte.

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"Wetten, dass sie sich nicht tarut Wasser zu holen?", meinte Gemma und zog den Direktor an der Hand zurück ins Bett. Sie küsste ihn in den Nacken un deutete aus dem Fenster.
"Abwarten", meinte der Direktor schlicht.

"Wieso denkst du das? ich bin nur ein Dämon unter vielen.." murmelte Vincent etwas betrübt. "Und ganz ehrlich, was ist das besondere an einem Dämon? Gut ich mag vielleicht der Einzige unter meiner Art sein, der das Verschlingen von Seelen zutiefst verabscheut.."

"Du bist nett", meinte Pip einfach und knapp.

"hm..." machte Vincent nachdenklich. "Aber du doch auch, also bin ichs chon nicht mehr einzigartig"

"Doch. Du bist der einzige DÄmon, den ich kenne. Also bist du für mich was besonderes."

Vorsichtig öffnete Annabelle die Tür des Wagens einen Spalt auf. "Sieht mich jemand??" fragte sie sich während sie nach draußen guckte. Als sie dachte, dass die Luft rein war, schlich sie so lautlos wie möglich aus dem Wagen und landete auf dem weichen Grasboden. Jeder Schritt kostete sie einen Nerv mehr, würde sie jemand so sehen wäre das ihr Ende, weshalb sie ständig um sich schaute.
In ihren Händen hielt sie jeweils eine Wasserkanne, damit sie endlich Tee trinken konnte. Damit sie niemand erkennen würde, war sie gezwungen gewesen ihr prunkvolles Kleid gegen das Kostüm einer Artistin, das jemand im Wagen vergessen hatte, auszutauschen. Zu ihrem Glück war diese Artistin wohl eine äußerst wichtige Person gewesen, sodass sie wenigstens einigermaßen bekleidet war und nicht so halbnackt wie Gemma.
"Hm...wo gibts Wasser...wo gibts Wasser???....Im Stadtbrunnen! Das ist es....!" freute sich Annabelle, da sie eigenhändig die Lösung gefunden hatte. Siegessicher stapfte sie nun los, immer in der Hoffnung dass sie niemand bemerken würde.

James traute seinen Augen nicht. "Oh nein....was soll denn das jetzt??? Hat dir jemand ne Gehirnwäsche verpasst???" seuftze er verwundert über Annabelles untypischen Schachzug. "Muss ich dir wohl folgen, damit dir niemand was antut, hm??" fragte er mehr sich selbst als Anne und folgte ihr. Nach nur einem Flügelschlag hatte er sie schon eingeholt.

"Gut, wenn man es aus diesem Standpunkt betrachtet, ja " Vincent hatte ein leichtes Grinsen aufgesetzt und lächelte zu Pippa hinüber.

Pip nickte und lächelte verschmitzt zurück.

"Was denkst du, wie wird das Leben im Zirkus so sein? meinst du wir bekommen viele Auftritte? Oder wird man letztendlich doch nur alles dem Adel zuschieben,?" sprach Vincent seine Gedanken lange aus. Zuerst hatte er sich gefreut über das was kommen würde, doch seit er erfahren hatte, dass die Adelszicke hier war, hatte das alles ihm irgendwie die Lust verdorben, wahrscheinlich deshalb, weil er genau wusste, dass auch hier keine Gleichberechtigung herrschen würde - weil er genau wusste dass man auch hier die Adligen bevorzugte.

Annabelle schaute nochmals unsicher um sich ob sie auch wirklick niemand beobachten würde. Sie hatte sich bereits von ihrem Wagen zu den äußeren Wägen der Wagenburg geschlichen. Noch 50 Meter und sie war aus dem Zirkusumfeld draußen. Mutig stapfte sie los, die klimpernden Eisenkannen in ihren Händen.
"Wenn jetzt doch bloß Julius hier wäre......" seufzte sie. Hätte sie gewusst, dass SIE SELBST Wasser holen musste, wäre sie zuhause im Schloss geblieben.

"Ach so n kleiner Spaziergang tut ja auch mal ganz gut....:" meinte James und lief neben Annabelle her. Zu schade, dass sie ihn nicht hören konnte. So hätte er sich wenigstens mit jemandem unterhalten können.

"Ich weiß nicht", meinte Pippa ehrlich. "Aber langweilig wird es bestimmt nie!"

"Glaubst du das oder weißt du das?" fragte Vincent und sah sie mit einem verschmitzten Lächeln an. "Denn solange du es nicht weißt, müssen wir noch abwarten und können nie sicher sein, was das leben für Überraschungen für uns bereit hält"

Etwas zaghaft und ungeschickt lief Annabelle mit den klimpernden Wasserkannen auf der schlecht angelegten, schlammigen Straße entlang - die eigentlich den Begriff Straße gar nicht verdient hätte. Sie erinnerte nicht im Entferntesten an die gepflasterten Hauptstraßen in London - diese "Straße" bestand aus wenig mehr als einem etwas ausgeweiteten Trampfelpfad. Der Nebel, der die Umgebung verhüllte, ließ Annabelles Herz nur noch schneller schlagen: sie war noch nie ohne Eskorte alleine in eine fremde Stadt gelaufen. Wer wusste schon wie die Menschen dort sie empfangen würden?? Annabelle begann schon die schlimmsten Horrorszenarien vorzustellen, aber dann redete sie sich Mut zu.
"Was getan werden muss, muss nun mal getan werden....ohne Wasser keinen Tee und ohne Tee kein zufriedenstellendes und gaumenerfreuendes Frühstück. Wenn das jeder Dorfdepp schafft, schaffe ich das allemal." Nun wieder etwas beschwingter schritt Annabelle mutig weiter zur Stadt und erhöhte, sehr zu James Verwunderung, dabei auch noch das Tempo.

"Ich will mir auch garnicht sicher sein ,was für Überraschungen kommen. Wäre ja langweilig", entgegnete Pippa. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie seit Stunden nicht mehr an ihr Zuhause gedacht hatte und dass sie glücklich war, selbst in der gegenwart eines Dämons.
//Es kann nur schöner werden...// =)